Kinderhaus Rommelshausen
Das Grundstück befindet sich auf einer großen, nach Süden geneigten Wiesenfläche. Der Qualität der Situation wird Rechnung getragen, indem ein kompakter, zweigeschossiger Baukörper am nördlichen Rand des Grünraums positioniert wurde. Resultat ist ein eigenständiger Solitär, der sich in der heterogenen Nachbarschaft behaupten kann und einen großen zusammenhängenden Freiraum für die Kinder belässt.
Man betritt das Haus über eine „Brücke“, welche an das Gebäude wie „Schiffdecks“ umfassende Terrassen anschließt. Die Terrassen und auskragenden Deckenplatten stellen ein zentrales, gestalterisches Element dar, das auch aus funktionaler Sicht vielfach nutzbar ist: als Erschließungsweg, als überdachter „Balkon“ welcher den Übergang von Innen nach Außen abpuffert, als Sonnenschutz und nicht zuletzt als baulicher Rettungsweg.
Über einen Windfang betritt man nun das Kinderhaus selbst und gelangt in die zentrale Halle im Obergeschoss. Von hier aus werden alle weiteren Räume erschlossen, wobei die Nebenräume nach Norden und die Gruppenräume nach Süden und Südwesten orientiert sind. Im Gartengeschoss befindet sich außerdem ein Multifunktionsraum, der zur Halle und zum Garten großflächig geöffnet werden kann.
Der freie Wechsel von geschlossenen und verglasten Flächen zwischen den auskragenden, weißen Deckenplatten verleiht dem Haus bei aller Strenge einen spielerischen Charakter. Die Wände der Halle wurden in Abstimmung mit den Erzieherinnen plakativ farbig gestaltet. So erhält dieser wichtige Raum eine starke eigene Identität. Die Treppe ist über ihre reine Erschließungsfunktion hinaus als in die Halle eingestelltes Möbel gestaltet, das als Garderobe, Sitzbank und Stauraum genutzt wird.
Bauzeit
2008–2010
Standort
Rommelshausen
Auftraggeber
Gemeinde Kernen im Remstal
Kategorie
Kinderbetreuung
Auftragsverfahren
VOF-Vefahren
Fertigstellung (Jahr)
2010
BGF
1.000 m²
Leistungsphasen
LPH 2–8
Fotocredit
Roland Halbe
Status
Realisierung